SDGs Ausstellung

Grundrechte für nachhaltige Entwicklung

Migrantische Perspektiven auf die Agenda 2030 und die deutsche Verfassung

„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. „

Artikel l. Absatz (1) des Grundgesetzes
– Schutz der Menschenwürde –

Keine Armut

Armut in allen ihren Formen und überall beenden

Flüchtlingscamp in Idlib, Syrien – Foto:Ali Haj Suleiman

„Damit meine Kinder nicht hungern müssen, habe ich mein Land verlassen. Ich in zwar nicht glücklich, vermisse meine Heimat, aber hier haben meine Kinder eine bessere Zukunft. Ich weiß auch, dass es in Deutschland viele arme Menschen gibt, wie kann das sein?“

Sara, aus Tschetschenien geflüchtet

„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen, ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

Artikel l, Absatz (1) des Grundgesetzes
– Schutz der Menschenwürde –

Kein Hunger

Den Hunger beenden und Ernährungssicherheit
schaffen

Ugandisches Buffet. – Foto: Jonas Wahmkow

„Wer satt ist, wird nie einen Hungrigen verstehen. Das kann ich bestätigen. So viel Hunger, wie ich erlebt habe, die Schmerzen, die Kälte, das Zittern des Körpers. Alles im Kopf dreht sich um das Essen — das heißt Überleben. Ich bin froh, dass ich das geschafft habe. Aber denke jeden Tag an die Menschen, die zurückgeblieben sind.“

 Samira, aus Somalia geflüchtet

„Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. l…]“

 Artikel 2, Absatz (2) des Grundgesetzes

Gesundheit und Wohlergehen

Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden
Alters gewährleisten

Ein Junge mit Kriegsverletzungen in ldlib, Syrien – Foto: Ali Haj Suleiman

„Als ich 14 Jahre alt war, wurde ich in meiner Heimat von fremden Männern angegriffen und zusammengeschlagen. Ich habe alle meine Zähne verloren. Erst in Deutschland war es möglich, dass ich eine Prothese bekommen habe. Ich träume von Implantaten. Leider bin ich eine Patientin zweiter Klasse, ich werde noch lange träumen müssen.“

– Marine, aus Armenien geflüchtet

„Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.“

Artikel 2, Absatz (2) des Grundgesetzes
– Personllche Freiheit –

Hochwertige Bildung

Inklusive, gleichberechtigte und
hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebens-
langen Lernens für alle fördern

Schüler in Idiib, Syrien – Foto: Ali Haj Suleiman

„Warum muss ich mich rechtfertigen,
dass meine Kinder ihre Muttersprache lernen?
Die Muttersprachen gehören auch zur Bildung.“

Irina, aus Russland

„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. „

Artkel B, Absatz (B) des Grundgesetzes
– Gleichheit vor dem Gesetz –

Geschlechtergleichheit

Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen

Feministische Demonstration in Beirut, Libanon 2015. – Foto: Jonas Wahmkovv

„Ich träume davon, der deutschen Frau Gleichgestellt zu sein.“

Jana, aus Tschechien

„Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. „

Artikel 3, Absatz (2) des Grundgesetzes
– Gleichheit vor dem Gesetz –

Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

Wassertruck versorgt ein Flüchtlingscarnp in ldlib. Syrien. – Foto: Mahmoud Abou Ras

„Sauberes Wasser schmeckt nach Freiheit und Leben. Das genieße ich hier jeden Tag. Ich trinke das Wasser aus dem Wasserhahn.“

Theresa aus Spanien

„Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich“

Artikel 2, Absatz (2) des Grundgesetzes
– Persönliche Freiheit –

Bezahlbare und saubere Energie

Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern

Windräder in Mecklenburg-Vorpommern. – Foto Mofida Ankir

„Die Politiker*innen sollen endlich mal den Ausstieg aus dem Kohlewahnsinn beschließen und die nachhaltige Energie unterstützen und finanziell fördern. Ich sehne mich danach, wieder frische Luft einatmen zu können.“

Justyna, Polen

„ Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Recht und Gesetz durch die vollziehende Gewalt und Rechtsprechung.“

Artikel 20a des Grundgesetzes
– Umweltschutz –

Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

Ein Jugendlicher repariert Schuhe, ldlib, Syrien.
– Foto: Ali Haj Suleiman

„Ich bin Ärztin, aber hier gehe ich putzen. Ich putze im Altersheim und sterbe langsam bei der Vorstellung, dass es so bleibt. „

Anastasia, Ukraine

„(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. […]

(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.“

Artikel 12 des Grundgesetzes
– Freiheit des Berufs –

Industrie, Innovation und Infrastruktur

Eine belastbare Infrastruktur aufrauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen

S-Bahn in Berlin. – Foto: Jonas Wahmkow

„Ich würde gern auf mein Auto verzichten, aber ich kann es mir nicht leisten. Ich kann meinen Alltag im ländlichen Raum ohne Auto nicht mehr gestalten. Auch die Preise von öffentlichen Verkehrsmitteln sind zu hoch.“

Lilia, Krim

„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“

Artikel 14 des Grundgesetzes
– Eigentum, Erbrecht und Enteignung –

Weniger Ungleichheiten

Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern

Stacheldraht vor dem Regierungsviertel in Beirut, Libanon, während der
Müll -Proteste 2015, – Foto: Jonas Wahrnkow

„Als Kopftuchträgerin habe ich keine Teilhabe und keinen Zugang zu den Institutionen. Ich bin dazu verurteilt, arm zu leben und arm zu bleiben. Es soll allen gut gehen, das heißt: auch uns. Aber die gesellschaftliche Schere zwischen Arm und Reich wird immer deutlicher und sichtbarer“

Vlofida, aus Syrien

„Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“

Artikel 2. Absatz (1) des Grundgesetzes
-Persönliche Freiheit-

Nachhaltige Städte und Gemeinden

Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen

Ein Hausboot mit gentrifizierungsritischem Transparent, Kopenhagen,
Dänemark. – Foto: Jonas Wahmkow

„Ich möchte in einer Stadt leben, wo ich mich sicher fühlen kann. Ich möchte Wahlrecht haben, ich möchte auch mitbestimmen. Die Städte mitaufbauen und vielfältig gestalten.“

Ruba, aus Pakistan

„(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen.[…]“

Artikel 14 Absatz (l) des Grundgesetzes
– Eigentum. Erbrecht und Enteignung –

Nachhaltige/r Konsum und Produktion

Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen

In Deutschland wird EU-weit mit am meisten Müll produziert – Foto: Mofida Ankir

„Ich habe Jahre lang in dunklen Räumen Klamotten genäht. Ich hatte 2 Cent pro Tag fürs Essen. Als ich nach Deutschland kam, stand ich unter Schock. Menschen haben so viel Lebensmittel weggeworfen, die Kleider werden so schnell getauscht. Das kann doch nicht so weitergehen.“

Mai, aus Vietnam

„Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Recht und Gesetz durch die vollziehende Gewalt und Rechtsprechung. „

Artikel 20a des Grundgesetzes
– Umweltschutz –

Massnahmen zum Klimaschutz

Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen

Durch die Klimakrise verstärken sich Extremwetterereignisse – Foto: Ali Jah Sulaiman

„Ich wollte nicht nach Deutschland. Ich wurde dazu gezwungen. Das Wetter und das Klima haben sich drastisch verändert. Nur Dürre. Um zu überleben, mussten wir gehen. Wir bleiben auf der Flucht bis zum Ende unseres Lebens. Die reichen Länder haben unser Land vernichtet.“

„Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und Rechtsprechung. „

Artikel 20a des Grundgesetzes
– Umweltschutz –

Leben unter Wasser

Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen

Die Weltmeere sind stark verschmutzt – Foto: Mof’lda Ankir

„Ich habe im Meer ohne Flaschen gebadet. Ich kann mich mich kaum erinnern, dass es auch bei uns früher so war. „

Thamakamol aus Thailand

„Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Recht und Gesetz durch die vollziehende Gewalt und Rechtsprechung. „

Artikel 20a des Grundgesetzes
– Umweltschutz –

Leben an Land

Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen

Entwaldete Landschaften in Nordthailand. – Foto: Jonas Wahmkow

„In Deutschland geht ihr so gern an die frische Luft zum spazieren. Ich konnte es noch nie. Bei uns nehmt ihr einfach auch die Bäume weg. Wieso könnt ihr das einfach nicht lassen?“

Julia aus Weissrussland

„Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Recht und Gesetz durch die vollziehende Gewalt und Rechtsprechung. „

Artikel 20a des Grundgesetzes
– Umweltschutz –

Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen

Kinder spielen in den Ruinen des Bürgerkriegs in ldlib, ldlib, Syrien. – Foto: Mahmoud Abo Ras

„Die Bilder der Toten habe ich bis zum Lebensende in meinem Kopf. Ich habe bei euch in Deutschland Zuflucht gefunden, wie viele andere Menschen, aber ich verstehe es nicht, warum Deutschland so viele Waffen weiterhin zu uns schickt. „

Nadja aus dem Jemen

„Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt. „

Artikel 1, Absatz (2) des Grundgesetzes
– Schutz der Menschenwürde –

Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben

Foto: Mofida Ankir

„Ich sage immer, ihr macht euch strafbar, wenn ihr Kaffee trinkt. Wenn die Partnerschaft zwischen Kamerun und Deutschland funktionieren sollte, dann mit fairen Preisen.“

Elizabeth aus Kamerun

„Der Bund kann sich zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen; er wird hierbei in die Beschränkungen seiner Hoheitsrechte einwilligen, die eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt herbeiführen und sichern. „

Artikel 24 Absatz (2) des Grundgesetzes
– Supranationale Einrichtungen –

Tutmonde e.V.

Tutmonde (Espoeranto) = Weltweit

Tutmonde e.V. ist eine Migrantinnen*organisation, die sich im Jahr 2006 in Stralsund gegründet hat und sich für die Rechte von Migrantinnen* und Kindern einsetzt. Darüber hinaus wirkt Tutmonde e.V. lokal und regional daran mit, entwicklungspolitische Fragen und Lösungen direkt vor Ort umzusetzen, um als zivilgesellschaftliche Akteurin Verantwortung für eine gerechtere Verteilung von Ressourcen zu übernehmen. Im Mittelpunkt unseres Engagements steht insbesondere die Situation und Stärkung von Mädchen und Frauen mit Flucht- und Migrationsgeschichte, ihre politische und gesellschaftliche Partizipation und die Gleichberechtigung von Mädchen, Frauen und LSBTI* und einer genderreflektierten gesellschaftlichen Teilhabe von Kindern, Jungen, Alten, politisch oder rassistisch Verfolgten.